Zur Rumänischen Botschaft
Über die Kultur eine Brücke
zwischen den Ländern bauen

Er ist gelernter Techniker, kam eher durch Zufall an ein Schloss als Wohnung, ist heute Kunsthändler und seit etwas mehr als einem Jahr Honorarkonsul für Rumänien in Österreich: Dipl.-Ing. Gerhard Egermann versucht gar nicht erst, seine Beziehungen zu Rumänien zu umschreiben: "Ich liebe Rumänien", gesteht er offen. Sein großes Anliegen ist es daher, über die Kultur Brückenbauer zwischen Rumänien und Österreich zu sein.

 

Schloss Potzneusiedl ist der Wohnsitz des Honorarkonsuls. "1966 meinte mein Vater, dass ich mich nach dem Studium doch auch wohnungsmäßig selbständig machen sollte", erzählt Egermann. "Ich hatte einen Bausparbrief über 125.000 S, den der Vater eingezahlt hatte. Nach vielen Wirrnissen - die Garconnieren in Wien gefielen mir gar nicht - kam ich an die Ruine dieses Schlosses, die ich nach längeren Verhandlungen ankaufte." Weil aber eine Ruine mit heute 2.500 Quadratmetern Wohnfläche nicht zu renovieren und zu erhalten ist, kam der Honorarkonsul mit seinen Freunden überein, das Schloss der Kunst zur Verfügung zu stellen.

Kommunikation im Schloss
Ab 1966 wurde das Schloss als Kunst und Antiquitätenzentrum revitalisiert. "Ich habe nie eine Förderung bekommen, aber ich bekam eine Auktionskonzession. Die erste Auktion war im Oktober 1970 und mit den Erfolgen dieser Auktion und vieler anderer ist es bisher gelungen, das Schloss erhalten zu können, zu restaurieren und zu reparieren", erinnert sich der Rumänienliebhaber an die Anfänge. Heute beherbergt das Schloss das 1970 gegründete erste österreichische Ikonenmuseum, seit 1972 das Zsolnay Keramik Museum und seit 1975 Ständige Sammlungen österreichischer und ungarischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. 1985 wurde in der ehemaligen Kutschengarage ein Theater- und Konzertsaal (Adolf Loos Saal) errichtet, 1990 konnte auch die renovierte Franziskuskapelle im Schlosspark gesegnet werden.

Seit 1993 ist der Potzneusiedler Theatersommer ständiger "Einwohner" im Schloss und seit 1992 auch das Österreichisch-Rumänische Kulturinstitut, das den kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern mit wachsendem Erfolg vorantreibt. Honorarkonsul Egermann ist seit langer Zeit Motor dieser Aktivitäten und so war es nur natürlich, den vom Techniker zum Kunsthändler mutierten Schlossherrn zum Honorarkonsul für Rumänien in Österreich zu ernennen. "Wir versuchen, und das ist unsere ehrenamtliche Aufgabe, über die Kunst, über die Kultur eine Brücke zu bauen und ein wenig dazu beizutragen, die Freundschaft zwischen diesen beiden Ländern zu vertiefen. Seine Ernennung zum Honorarkonsul sieht Egermann als Auszeichnung, vor allem aber als Verpflichtung, die gegenseitigen Kontakte noch weiter zu intensivieren.

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